photo sharing and upload picture albums photo forums search pictures popular photos photography help login
Brian McMorrow | all galleries >> Galleries >> OurWorld 3 - Dec 2007 > ow3052.jpg
previous | next

ow3052.jpg

Ségou ist eine kleine Stadt an den Ufern des Niger 235 km von Bamako. Lonely Planet beschreibt es als „ein wundervoller Platz um sich zu verlangsamen, sich auszuruhen vom Leben auf der afrikanischen Straße“, aber unser 35 Minuten-Stop, unnötig zu sagen, wurde dem Ort nicht gerecht. Aber nachdem wir hinter dem Zeitplan waren und da ich ja gerne einigermaßen früh nach Djenné kommen wollte in der Hoffnung, ein bisschen passables Licht in der östliche Fassade der Großen Moschee einfangen zu können, beschwerte ich mich nicht und hoffte, dass wir nach Sonnenuntergang noch ein wenig weiterfahren würden, aber wir stoppten im Busch 30 Minuten außerhalb von Ségou zum Campen. Der frühe Stop war ein bisschen gemäßigt durch einen wunderschönen großen Baum unter welchem wir campten und einem schönen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen benötigten wir 5 Stunden Fahrt zur Djenné Fähre, die wir mittags erreichten. Ich habe mich aufgeregt, als unser Führer erklärte, wir würde ein Rotel Picknick an der Anlegestelle machen, bevor wir in die Stadt gingen. Wir verloren fast eine Stunde und sicherlich, in der interessantesten Stadt im Land für Touristen, wäre es möglich gewesen, irgendwo in der Stadt ein angenehmes Mittagessen einzunehmen. Aber ich war nicht verantwortlich. Ich war kurz vorm Rebellieren und eigenständig nach Djenné zu fahren, aber die Stadt war immer noch eine 10minütige Fahrt von der Anlegestelle entfernt.

Mit Sicherheit eine von West-Afrikas eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten ist die die Stadt Djenné die also Weltkulturerbe geführt wird. Sie wurde auf einer Insel im Beni erbaut, eines Zuflusses des Niger in Zentral-Mali. Die Stadt in ihrer heutigen Form ist zurückzuführen auf die islamischen Kreuzzüge des 13. Jahrhunderts. Das Einzigartige daran ist dass nahezu die gesamte Stadt aus Lehmziegeln erbaut wurde und ihre Moschee das weltgrößte Gebäude aus diesem Material ist. Ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammend wurde die Große Moschee von Djenné mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, das letzte Mal 1907. Heute noch ist mehr oder weniger die ganze Stadt damit beschäftigt um die Moschee zu pflegen und Schäden zu reparieren die vom Regen verursacht werden. Hierzu werden ständig neue Schichten von Lehm aufgetragen. Tatsächlich werden die herausstehenden Balken an der Moschee, die eigentlich das Gebäude stützen sollen, auch für die jährlichen Wartungsarbeiten verwendet.

Während die Moschee sicherlich die eindrucksvollste Sehenswürdigkeit ist, ist der Rest der Stadt genauso interessant, lässt sich doch jegliche moderne Architektur vermissen. Es gibt zahlreiche andere Lehmziegelgebäude mit vielen Geschichten und reichlich Verzierungen. Ich setzte mich schnell von der Gruppe ab um Djenné alleine zu erkunden, ich wollte das meiste aus der kurzen Zeit machen, die wir hatten, bevor wir die Stadt wieder verlassen mussten. Ich konnte einen genaueren Blick auf diese Verzierungen werfen, als ich das Angebot eines jungen Mannes annahm, auf ein nahe liegendes Dach zu klettern, natürlich gegen eine kleine Gebühr. Von dort hatte ich einen fantastischen Ausblick auf die Große Moschee.

Als ich so durch die Stadt schlenderte, folgten mir zwei Jungen als “Führer”. Sie schienen nett und ich dachte mir, wenn ich die beiden verliere, werden andere ihren Platz einnehmen, also akzeptierte ich ihre Begleitung auf meinem Spaziergang durch Djenné. Obwohl sie französisch sprachen konnten sie mir nicht viel Interessantes erzählen, aber sie brachten mich zu einer kleinen Koranschule in welcher junge Buben von kleinen Holztafeln lernten den Koran zu zitieren. Dies erinnert daran dass Djenné im 14. – 15. Jahrhundert ein Zentrum von Islamschulen war. Am Ende unseres Spazierganges belohnte ich die beiden Buben mit einem Gummiball auf den sie bei einem Shop bei der Moschee ein Auge geworfen hatten. Der Imam der an der Wand die Moschee hinaufkletterte um unverstärkt sein Nachmittagsgebet zu sprechen erinnerte uns daran dass es Zeit war zu gehen. Obwohl ich gerne über Nacht oder noch länger geblieben wäre... aber ich reiste mit einer Gruppe und wir mussten versuchen, unseren Zeitplan einzuhalten.

Zurück an Bord unseres Rotel fuhren wir weitere 120 km, bevor wir unser Nachtquartier neben einem Motel in Sévaré erreichten, 12 km von Mopti entfernt. Dies war die beste Übernachtungsmöglichkeit bisher, es gab sogar ein Internetcafe, welches es mir ermöglichte, wieder Kontakt zur Welt aufzunehmen.


other sizes: small medium original auto
comment | share